"La vía en amores" GG-Fanfic

Das Forum für aufstrebende Künstler und Autoren.
beauty

Beitrag von beauty »

Sue, das war MAL WIEDER ein super Teil, aber mir gefällt der Streit nicht, und ich habe schon eine Ahnung, das Rory jetzt auf dumme Gedanken kommt. Was soll das denn? Ich will Rory und Dean nicht zusammen sehen! Irre ich mich oder war das eine Sophies ff? (wenn ich mich irre sorry)

Ich möchte die beiden zusammen sehen! :anbet: :anbet:

trotzdem schöner Teil, wunderbar geschrieben! *knuddel*
Kinderschoko

Beitrag von Kinderschoko »

:<> Jetzt habe ich glatt die letzten Teile verpasst.

Aber alle ist nachgelesen und ich kann nur eines sagen : WOW! :anbet: :anbet:


Aber der letzte Teil bereitet mir ein bisschen Sorgen. Wehe Rory entscheidet sich falsch. ;)
Sweety01

Beitrag von Sweety01 »

Hi

Wunderschön geschrieben, Sue! Wirklich klasse :up:
Zum Inhalt: Wehe du machst was falsches ;) Dieses Kapitel zerbricht mein Sophieherz! :(

ICh bin gespannt wie es weiter geht.
LG Annika
Sophies

Beitrag von Sophies »

wow deine FF ist echt super naja hoffe mal das Rory sich richtig entscheidet und schreib bitte schnell weiter :) LG
Moelli

Beitrag von Moelli »

Hallo Sue!
Wieder ein wunderschönes Kapitel! Ich finde,du hast Rorys Charakter sehr gut getroffen in diesem Kapitel.Natürlich hoffe auch ich, dass Logan noch nicht aufgibt und es kein R+D-Happy End gibt!
Liebe Grüße an deine Muse!
Simone
Zelda

Beitrag von Zelda »

Oh mein Gott... ich bin wieder einmal total baff. Vielen Dank für eure tollen FB. Ich weiss langsam wirklich nicht mehr, was ich sagen soll. Ihr seid die Besten! So, ich habe wieder Zeit gefunden ein wenig weiter zu schreiben. Es ist nicht allzu viel, aber dennoch wünsche ich euch viel Spass beim lesen! :D

21. Kapitel

Sie schlenderte beeindruckt durch die grossen und imposanten Hallen und ließ ihren Blick über die unzähligen Fresken und Bibeldarstellungen schweifen, die überall in Stein gemeißelt auf die Besucher herab blickten. Ihre Schritte hallten von den steinernen Wänden wieder, doch sie wurden von dem grossen Stimmengewirr, das den ganzen Raum erfüllte, gedämpft. Neben Rory lief mit ihrer Grossmutter, die sich gerade über eine alte Steinstatue, an der sie eben vorbei gekommen waren, in einer kleinen, handlichen Broschüre erkundigte, durch die riesigen Hallen. Rory hatte sie dazu überredet sich keiner Führung, weder einer öffentlichen noch einer privaten, an zuschließen. Ihre Grandma hatte unter kleinem Protest und nicht ohne die Vorzüge einer Führung auf zu listen, eingewilligt. Rory war dankbar, denn so konnte sie auf eigene Faust den Palazzo Ducale erkunden und musste sich nicht zu jeder einzelnen Freske an der Decke, die ganze Entstehungsgeschichte und von wem, wann und wie sie entwickelt und umgesetzte wurde, anhören. Sie liebte Geschichte, besonders von bekannten europäischen, alten und berühmten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, ohne Zweifel, doch waren Museums Führungen doch meist trocken und sehr langweilig. Besonders wenn sie sich jetzt eine kleine Gruppe von Touristen betrachtete, die gelangweilt einem älteren Herren in rotem Pullover und kurzen, krausem, grauen Haar, zu hörten, der offenbar gerade sehr fasziniert über das Mosaik, das im Boden eingelassen war, erzählte, wurde sie in ihrer Meinung bestätigt. Rory wendete ihren Blick ab und widmete sich wieder voll und ganz der gotischen Architektur. Großmutter und Enkelin gingen gerade in die berühmte, große Waffenkammer, in der, laut Broschüre, Beutestücke aus der Türkei zu finden waren. Unter anderem prächtige, schmiedeisernen und mit Gold beschlagene Schwerter, antike Uniformen oder schon leicht angerostete Kanonen und Kanonenkugeln. Es war ein hoher Saal, in dem einzelne, gläserne Vitrinen die Wände bedeckten. Doch nur noch wenig Leute befanden sich darin, die sich aber dennoch staunend umblickten und vorsichtig und andächtig die alten Kanonen berührten. Emily entschuldigte sich nach kurzer Zeit bei Rory und verließ die Waffenkammer um noch den Kartensaal genauer betrachten zu können. Sie hatte noch nie etwas für alte Waffen, die schon etliche Bäuche aufgeschlitzt hatten und jetzt in Musen ausgestellt wurden, übrig gehabt. Hingegen liebte sie alte Bilder, Gemälde, Karten oder Deckenmalereien. Viele europäische Maler hatten einfach nur wundervolle Sachen zu Stande gebracht, die sie und viele andere, einfach nur faszinierten.
Bald war Rory auch schon alleine in dem Raum und betrachtete gerade fasziniert einen kleinen, silbernen Dolch. Ein lauter Knall ließ sie zusammen schrecken und ruckartig herum fahren. Die Tür, durch die sie gekommen war, war nun verschlossen. Ein leichter Wind blies durch ihr braunes Haar. Sie drehte sich um und erkannte, dass ein Fenster oberhalb der Vitrinen offen stand. Der Durchzug hatte offenbar die hölzerne Tür ins Schloss fallen lassen. Beruhigt drehte sie sich wieder um und widmete einem gusseisernen, schwer wirkendem Gewehr, ihre Aufmerksamkeit, das mit goldenen Inschriften verziert war. Wieder ein lauter Knall. Dieses Mal fand sie die zweite Tür verschlossen vor. Langsam wurde ihr das ganze unheimlich. Generell konnte man sie als eher schreckhaft bezeichnen. Sie wendete sich von den Ausstellungsstücken ab und lief zu der noch einzig offen stehenden Tür des Raumes. Der Fußboden unter ihr knarrte leise und der Wind wehte immer noch durch ihr Haar. So schnell wie möglich hier weg. Das war ihr einziger Gedanke. Als sie beinahe bei der Tür angekommen war, lehnte sich auch schon ein blonder, gut aussehender, junger Mann an den Türrahmen und blickte sie forschend an. Was wollte der denn hier? War der noch zu retten? Warum tauchte er hier auf? Fragte sich Rory innerlich.
„Warst du das?“, fragte Rory genervt und deutete mit ihrem linken Arm auf die beiden verschlossenen Türen.
„Ich habe keine Ahnung, wo von du sprichst.“, erwiderte er unschuldig und lächelte leicht. Doch das Lächeln ereichte nicht seine bernsteinfarbenen Augen.

„Ja, ja… warum bist du hier? Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will.“, sagte sie ihm und wollte durch die Tür schreiten, doch Logan versperrte ihr mit seinen starken Armen den Weg.
„Ich wollte noch einmal mit dir reden.“, erklärte er sich mit sanfter Stimme.
„Na schön. Gut. Also na dann, fang an.“, entgegnete sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
„Komm, lass uns hier rausgehen.“, sagte er und wollte sie schon hinaus führen, doch sie widersetzte sich.
„Warum? Ich finde es hier sehr gemütlich.“, sagte sie ihn schnippisch ins Gesicht
„Ich weiß, dass du die Aura der Waffen sehr angenehm findest, da du dann jeder zeit eins nehmen und mir in die Brust rammen kannst. Aber na ja, so komisch es auch klingen mag, ich finde diesen Gedanken schon nicht gerade angenehm oder wie es du nennst „gemütlich“.“, erklärte er und lächelte wieder leicht.
„Ja, du hast mich durchschaut.“, sagte sie resigniert und folgte ihm in die grosse Halle, hinaus auf eine Brücke.
„Du willst mit mir auf der Seufzerbrücke reden? Ich finde das nicht gerade toll. Ich wollte die mir später noch anschauen. Ich hab sie mir extra als krönenden Abschluss aufgehoben. Wusstest du, dass sie im Jahre 1605 von Antonio Contin, einem Neffen von Antonio da Ponte, dem Erbauer der Rialtobrücke, entworfen wurde? Es ist einfach unglaublich, dass sie noch bis heute so gut erhalten ist...“
„Wow, ganz ruhig. Ich bin ja erstaunt, dass du noch nach diesem Ausbruch in Amsterdam mit mir redest. Ich dachte, du wolltest mich nie wieder sehen und jetzt redest du mit mir wie ein Wasserfall.“, unterbrach Logan sie.
„Ich rede auch nicht mit dir. Ich rede über die Brücke. Ganz einfach. Wenn man auf so einem historischem Monument steht, kann man nicht anders.“, erklärte sie ihm schnippisch und setzte wieder eine ernste Mine auf.
„Ach so.“, sagte Logan, mehr aus seinen Gedanken heraus, als zu Rory. Einige Minuten verstrichen und sie wartete ungeduldig. Dann begann sie:
„Also Logan, was wolltest du mir jetzt sagen?“, fragte sie ihn.
„Ja, tschuldigung. Also, du bist gestern einfach so gegangen ohne das ich mich weiter hin erklären hätte können.“, fing er an. „Zu dem wollte ich dir sagen, dass es mir Leid tut und dass ich dich nicht einfach so aus meinen Leben gehen lasse. Ich weiss, ich habe ein wenig überreagiert und dich zu sehr gedrängt, aber ich habe es wirklich nur gut gemeint, das musst du mir glauben. Weißt du, in meiner Familie läuft auch nicht alles rund. Um genau zu sein eigentlich gar nichts. Darum kenn ich das. Ich gebe zu, ich bin nicht besser. Um es offen zu sagen, ich bin sogar ein ziemlich großer Trottel, was das angeht. Aber eigentlich sind das alle aus meiner Familie. Jedenfalls du hattest Recht, ich sollte dir nicht solche Ratschläge geben, wenn ich sie mir nicht einmal selber zu Herzen nehme. Das war einfach nur schwachsinnig. Aber weißt du, du musst mindestens zur Kenntnis nehmen, dass ich es wirklich nur gut mit dir meine. Also bitte, lass mich wieder ein Freund für dich sein.“, beendete er seine Rede und schaute sie fragend und mit treuen Augen an. Rory seufzte und fuhr sich durch ihr braunes Haar. Logan lachte und dieses Mal ereichte es auch seine Augen.
„Was ist?“, fragte sie ihn verwirrt.
„Du weißt schon, dass das ziemliche Ironie ist.“, sagte er und immer noch zierte dieses, für ihn typische Lächeln sein Gesicht.
„Was?“, fragte sie ihn nun zum zweiten Mal.
„Na, dass du auf der Seufzerbrücke seufzt. Ich meine, das ist schon ein wenig lustig. Findest du nicht?“, erklärte Logan ihr und blickte sie unentwegt an. Rory lächelte nun auch ein wenig über diese Situation und erwiderte:
„Ja, weißt du, vielleicht kommt auch daher der Name. Weil hier immer junge Frauen standen und von Männern verwirrt und von langen Entschuldigungen bedrängt worden sind.“
„Nein, da muss ich dich leider enttäuschen. Der Name kommt von woanders. Obwohl diese Version eigentlich die bessere ist. Also vom Dogenpalast wurden ja die vom Dogengericht Verurteilten in die Haft oder zur Exekution über diese Brücke geleitet. Die „Seufzerbrücke“ erhielt also so etwa im 17. Jh. ihren Namen, als Gefangene auf ihrem Weg ins Gefängnis angeblich von hier aus zum letzten Mal mit einem Seufzen in Freiheit die Aussicht auf die Lagune sahen. Ganz einfach.“, entgegnete er und lächelte wieder.
„Oh, das wusste ich ja gar nicht.“, gab Rory leise zu.
„Siehst du, noch ein großer Vorteil, wenn du mich wieder in dein Leben lässt.“, stellte er verschmitzt fest. Sie dachte nach. Eine Ewigkeit, wie es Logan schein doch dann:
„Ja, okay. Du hast mich überredet. Aber vorerst nur noch bis die Ferien aufhören. Aber was ich noch sagen wollte, ist: Du hattest schon recht, mit dem was du gesagt hast. Aber weißt du, ich kann einfach noch nicht mit ihr reden. Es schmerzt noch zu sehr und lässt wieder Erinnerungen hoch kommen, die ich im Moment noch nicht wieder zu lassen will. Ich will meine Ferien genießen und noch nicht wieder in die Realität zurückkehren.“, erklärte sie.
„Gut, wie du willst. Ich bin im Moment mit allem zufrieden. Ich lasse dich jetzt einfach dein Ding machen und sage nichts mehr dazu. Okay?“, fragte er sie leise und ging langsam auf sie zu.
„Ja, dass ist okay.“, wisperte sie und näherte sich ihm ebenfalls. Ihre Lippen waren nur noch Millimeter weit von einander entfernt. Sie konnte wieder sein leicht süßliches Aftershave riechen und seinen Atem auf ihrer Haut spüren.
„Rory, Rory. Wo bist du?“, schrie eine laute Stimme, nicht weit entfernt. Beide schreckten zusammen und fuhren ruckartig auseinander.
„Ist das deine Großmutter?“, fragte Logan entsetzt.
„Ja, das ist sie. Ich muss los. Tut mir leid. Ich ruf dich an.“, rief sie ihm noch zu, bevor sie der Stimme entgegen rannte. Als sie rannte, schweiften ihre Gedanken wieder ab. Was war jetzt mit Dean und ihrer Entscheidung? Sie konnte doch nicht einfach so wahllos hin und her springen. Sicherlich würde Dean sie heute noch anrufen. Und was sollte sie ihm dann sagen? Es war einfach zu verkorkst. Man konnte nicht zwei Personen gleich intensiv gerne haben! Nein, eindeutig nicht. Dean hatte wegen ihr seine Frau verlassen und Logan? Logan war für sie da gewesen. Doch sie kannte nicht einmal seinen Nachnamen. Sie kannte ihn nicht. Sie wusste im Prinzip nicht, wer er war. Sie wusste es nicht. Sie musste eine Entscheidung fällen, das war ihr klar. Eigentlich war es ganz einfach. Wenn man realistisch und rational nachdachte und nicht irgendwelchen Träumen hinter her hing. Sie würde Logan morgen anrufen, ihn irgendwo treffen und es ihm dann sagen. Das wusste sie.
Vendola

Beitrag von Vendola »

WIeder mal ein superschöner Teil :up: Vor allem im Museum als die Tür so 'unheimlich' zugeklappt ist ;) Und gut, dass Logan Emily noch nicht kennt, das gäbe ja ein Katastrophe.

Mach weiter so!
*Izzy

Beitrag von *Izzy »

Morgen Sue!

Echt ein gelungenes Kapitel, danke das Logan wieder in Rorys Leben sein darf!
Mir gefällt es echt wundervoll!
Schreibe so weiter!

lg tAnja
Moelli

Beitrag von Moelli »

Guten Morgen!

Also Sue, du bist einfach die Beste! Dieses Kapitel war toll! Ein bißchen Kultur, ein bißchen unheimlich, schön lustig (Ich weiß, dass du die Aura der Waffen sehr angenehm findest, da du dann jeder zeit eins nehmen und mir in die Brust rammen kannst. ) und dann natürlich so süß und romantisch! Da bleibt mir jetzt nur zu hoffen, dass Rory nicht auf ihren Verstand hört, sondern auf ihr Herz ;)

LG
Simone
Kinderschoko

Beitrag von Kinderschoko »

Ein toller Teil! :up: (Wie immer. ;) )

Es sit schön dass Logan wieder da ist. :D

Nur eines macht mir Sorgen:
Zelda hat geschrieben:Sie kannte ihn nicht. Sie wusste im Prinzip nicht, wer er war.[...] Eigentlich war es ganz einfach. Wenn man realistisch und rational nachdachte und nicht irgendwelchen Träumen hinter her hing. [..]

Realistisch ist für sie dann glaube ich eher Dean da sie Logan nicht kennt. :ohwell: Aber ich hoffe dass Logan sie trotzdem überreden kann. :D

Weiter so! :up:
Mina

Beitrag von Mina »

echt klasse sue ! mach weiter so lass die mal wieder bay den sophies blicken :D :D :D :D
lg lina
Zelda

Beitrag von Zelda »

Vielen, vielen, vielen Dank für eure FBs. Ihr wisst ja gar nicht, wie sehr mich das immer freut. Nochmals danke! Ihr seid die besten. :anbet:

So, ich hatte jetzt wieder ein bisschen länger für einen neune Teil, aber ich hatte Stress in der Schule, Prüfungen ect. Ihr kennt das ja wahrscheinlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Hier kommt ein neuer Teil. Ich wünsche euch viel Spass beim lesen und ich freue mich über jedes FB. :D



22. Kapitel

Sie blickte schon sicherlich das hundertste Mal auf ihre Armbanduhr und spielte nervös mit ihrem silbernen Kettchen, das sie an ihrem linken Handgelenk trug, herum. Es war 18. 55 Uhr. Noch fünf Minuten und dann sah sie ihn wieder. Dann würde sie mit ihm einen wunderschönen, wahrscheinlich perfekten, Abend verbringen und ihn am Schluss durch den Entscheid, denn sie getroffen hatte, zerstören. Aber sie musste es tun. Sie konnte es ihm nicht länger verschweigen. Nein, sie konnte es nicht. Aber sie brachte es auch fast nicht übers Herz. Sie mochte Logan. Sehr sogar. Doch mit ihm sah sie keine Zukunft und wahrscheinlich gab es auch keine. Er war ein Ferienschwarm. Nichts weiter. Er kannte sie nicht und sie ihn nicht. Sie wusste nicht wer er war. Mit ihm hatte sie keine Hoffnungen auf etwas Festes…, redete sie sich ständig ein und stütze dabei ihr zartes Gesicht, das von Sorgenfalten überzogen war, auf ihren beiden Händen ab. Sie grübelte weiter… Mit Dean dagegen hatte sie da die besseren Chancen auf etwas Festes, auf eine Zukunft. Er hatte wegen ihr seine Frau verlassen. Wegen ihr allein. Zudem liebte Dean sie und wahrscheinlich liebte sie ihn auch. Aber wie würde sich Logan fühlen, wenn sie ihm, das sagen würde? Würde er es verstehen? Würde er es akzeptieren. Würde er sie gehen lassen? Sie wusste es nicht. Wieder einmal seufzte sie und blickte in ihren, mittlerweile kalten, Kaffee, den sie nicht angerührt hatte. Sonst liebte sie Kaffee, trank ihn auch sofort hastig und gierig aus und bestellt gleich einen zweiten, doch heute hatte sie keine Lust. Kein Verlangen. Lustlosigkeit erfüllte sie und ließ sie auf Außenstehende fast schon apathisch wirken. Wie sie da, müde, allein und nachdenklich an einem kleinen Tischchen in einem belebten und von vielen Stimmen erfüllten Café saß und ihren Kaffee mit glasigen Augen anstarrte.

Er sah schon das mit vielen, kleinen, gelben und roten Lichtern beleuchtete Café, das sich ganz nahe an einem der vielen malerischen Kanälen befand, und schlenderte langsam darauf zu. Er sah, wie Rory schon an einem kleinen Tischen saß, auf ihn wartete und dabei sehr verloren wirkte. Sie hatte wieder diesen Blick. Diesen abwesenden und leblosen Blick, den er so hasste. Ihre Augen waren blass und matt. Er hasste es. Was war bloß wieder geschehen? Sie sah wieder so aus, wie er sie das erste Mal gesehen hatte. Das konnte doch nicht sein. Ihre Augen waren in den letzten Tagen so himmelblau gewesen, das selbst der tiefblaue Ozean eifersüchtig geworden wäre. Sie hatten gestrahlt. Vor Freude und Zufriedenheit. Hatten jedes mal, wenn sie aus tiefen Herzen gelacht hatte, gefunkelt. Doch jetzt? Es war als ob ein dunkler Nebel Besitzt von ihren wundervollen Augen ergriffen hatte und sich nicht mehr vertrieben ließ. Er konnte sie nicht so sehen. Und er wollte es auch nicht. Logan ging auf sie zu und stoppte neben ihr. Rory merkte es nicht einmal, dass er nun neben ihr stand. Also legte er behutsam und langsam seine Hand auf ihre Schulter, beugte sich zu ihr hinab und küsste sanft die Vertiefung unter ihrer Wange. Er wusste, dass sie das mochte. Danach setzte er sich neben sie und blickte sie liebvoll an. Der dunkle Schleier in ihren Augen hatte sich ein wenig gelichtet, doch er war immer noch da. Das beunruhigte Logan. Was war bloß los? Anstatt sie zu fragen, sagte er einfach:
„Hey. Wie geht’s dir?“,
„Hey Logan. Du bist einmal pünktlich. Das erlebt man selten.“, entgegnete sie und lächelte leicht.
„Ja, ja, ich weiß, furchtbar. Auf mich ist auch nicht mehr verlass.“, erwiderte er und grinste sie frech an. Sie lächelte zurück, legte Geld auf das Tischchen und erhob sich.
„Na, was hast du heute mit mir vor?“, fragte sie ihn, nachdem auch er aufgestanden war und ihre Hand in seine gelegt hatte.
„Hm, also wenn ich sage, dass wäre eine Überraschung, dann würdest du mich, glaube ich jedenfalls, erwürgen.“, antwortete er und grinste sie wieder an.
„Ja, da hast du gar nicht mal so unrecht. Also raus mit der Sprache.“, entgegnete sie mit gespielt, ernstem Tonfall in der Stimme.
„Also gut, wie du willst. Unser Abendprogramm besteht heute darin, dass wir zuerst ein bisschen durch die Strassen von Venedig laufen und ein bisschen bummeln. Danach gehen wir Essen und dann habe ich mir noch gedacht, stürzen wir uns noch in das venezianische Nachleben. Das ist wirklich ganz anders, als in Amerika, das musst du mir glauben. Also was hältst du davon?“, fragte er sie, drehte sich um, stellte sich vor sie hin und legte seine Arme um ihre Taille.
„Das hört sich sehr gut an. Wirklich.“, antworte sie und blickte ihn an. Seine Augen waren nicht wie sonst. Sie hatten eine Nuance von Besorgnis in sich. Was war los? Warum sorgte er sich? Hatte er etwa gemerkt, was los war? Sie wischte die Gedanken beiseite und betrachtete weiter hin sein Gesicht. Seine Haare waren wie immer zerzaust, doch sie mochte es.
„Hey, ist was nicht in Ordnung?“, fragte er sie, unterbrach so ihre Gedanken und zeichnete sanft ihre Lippen nach.
„Warum meinst du?“, fragte sie ihn zurück. Er strich ihr behutsam über ihre zarte Wange und antwortete:
„Du bist so still, dass ist alles.“,
„Ach, ich habe nicht immer was zu sagen, weißt du.“, entgegnete sie ihm und nahm seine Hand, die zuvor ihre Wange gestreichelt hatte. Sie hielt sie jetzt fest umklammert. Logan lachte leicht und strahlte sie an.
„Du und nichts zu sagen? Das passt doch irgendwie nicht zusammen, findest du nicht?“, fragte er und zog sie weiter.
„Ich sag dazu jetzt nichts…“, entgegnete sie, doch sie ließ seine Hand nicht los.
„Wie du willst.“, sagte Logan und ging weiter.
Sie schlenderten, Hand in Hand, durch die erleuchteten Strassen und ließen die einzigartige Atmosphäre auf sich wirken. Die Lichter der Stadt spiegelten sich im Canal Grande, auf dem noch einige Boote fuhren oder gerade an kleinen Stegen anlegten, wieder. Sie kamen an der Santa Maria della Salute Kirche vorbei und bogen in eine kleine Seitenstrasse ein. Sie war matt beleuchtet, doch viele, kleine Läden machten das wieder weg. Viele strahlen Wärme und Geborgenheit aus und waren so klein, das maximal vier bis fünf Leute darin Platzt fanden. Es war wundervoll und Rory schaute sich beeindruck um und blieb hin und wieder vor den kleinen Läden stehen und blickte in die Schaufenster. Es gab alles. Kleiderboutiquen, aus denen wundervolle Abendkleider entgegen strahlten, Delikatessenläden, die mit allerlei Feinkost warben, Schuhmacher, die edle Frauen und Männerschuhe ausstellten, Schmuckläden, aus denen den Passanten goldene Ketten und Ringe entgegenblitzen, Confiserien, in denen handgefertigte Süßigkeiten nur darauf warteten genossen zu werden, Bäckereien aus denen köstliche Düfte drangen und, und, und. Logan lächelte, als er Rorys Gesichtsausdruck sah. Es freute ihn, wenn er sie beeindrucken oder überraschen konnte. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und dirigierte sie weiter, die Strasse entlang.
„Logan, das ist einfach nur… unbeschreiblich.“, durchbrach Rory die Stille, die sich über die beiden gelegt hatte.
„Aber das beste kommt noch, vertrau mir.“, entgegnete er und zwinkerte ihr zu. Sie bogen wieder in eine andere Strasse ein und gingen einige Schritte, bis Logan stoppte. Er wies auf den Laden vor sich und zog Rory ein bisschen näher an sich heran. Sie standen vor einem hell erleuchteten, kleinen Buchladen. Rory war begeistert. Sie gab Logan einen hastigen Kuss auf die Wange, bevor sie auch schon in den Laden stürmte und sich die Bücher betrachtete. Er folgte ihr langsam in die Boutique und hörte ihr geduldig zu, wie sie von den Büchern schwärmte, die sie gerade in ihren Händen hielt. Es gab viele Bücher. Alte, dicke, kleine, dünne. Es gab alles. Nicht nur Italienische, nein, auch Englische, Spanische oder Französische Bücher waren hier zu finden. Rory konnte sich nicht losreißen und entdeckte immer wieder neue Schätze, die sie unbedingt haben wollte. Schlussendlich gingen beide mit zwei vollen Einkaufstüten aus dem Laden hinaus. Rory stoppte und ging auf Logan zu.
„Danke. Logan, das ist einfach nur fantastisch. Nochmals danke. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…“, begann sie und nahm seine Hand.
„Nichts zu danken, Rory. Das habe ich doch gerne gemacht. Ich weiß doch, wie sehr du Bücher liebst. Ich habe ja schließlich genug von deinen Beurteilungen und Interpretationen zu einzelnen Büchern gehört. Da dachte ich mir, dass das hier dir sicher gefallen wird.“, entgegnete er und lächelte sie breit an.
„Nochmals Danke.“, sagte sie und küsste ihn sanft. Der Kuss wurde tiefer und leidenschaftlicher, doch sie konnten sich dieses Mal beherrschen und lösten sich nach einigen Minuten wieder voneinander. Beide gingen weiter, redeten, lachten uns scherzten. Sie kehrten in einem gemütlichen Restaurant ein, das typische venezianische Spezialitäten auf der Speisekarte und eben so sehr gute italienische Weine im Keller hatte. Über vieles diskutierten sie, doch Rory schnitt nie das Thema an, das eigentlich das wichtigste gewesen wäre. Sie brachte es nicht übers Herz. Dieser Abend war einfach zu schön um wahr zu sein. Einfach perfekt. Sie hatte so viel Spaß. Sie wollte das jetzt nicht zerstören. Nein. Sie würde es ihm morgen, an ihrem letzten Tag in Venedig sagen. Ja, das war eine gute Idee. So würde sie es machen. Sie waren gerade mit ihrem Dessert, einem himmlischen Tiramisu, fertig geworden, als Logan eine kleine, samtene Box aus seinem Jackett zog und auf den Tisch legte. Er nahm Rorys Hand und streichelte sie sanft, bevor er zu sprechen begann:
„Ich weiß, es ist noch nicht der letzte Abend, aber ich dachte mir, ich gebe es dir schon jetzt. Ich habe es schon in Barcelona gekauft, doch ich habe mich nie getraut es dir zu geben. Aber ich denke, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.“, sagte er liebevoll und reichte Rory die samtene Schatulle. Sie öffnete sie und eine silberne, feine Halskette funkelte ihr entgegen. Ein kleiner Diamant war als Anfänger angebracht und auch, passend zur Kette, silbern eingefasst. Sie war wunderschön. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Nun schon das zweite Mal diesen Abend hatte er, sie überrascht. Er war einfach unglaublich. Und morgen musste sie ihm ihre Entscheidung, die sie gefällt hatte mitteilen? Sie konnte es nicht… nein. Sie konnte ihn nicht loslassen. Sie brauchte ihn. Sein Lachen, seine Unbeschwertheit, seine Spontaneität. Einfach ihn: Logan. Das wurde ihr an diesem Abend immer bewusster. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Nein, sie durfte jetzt nicht weinen. Sie musste stark sein. Sie konnte nicht sprechen, sondern zog Logan zu sich und küsste ihn. Sie wollte ihm so zeigen, wie dankbar sie war und wie viel das ihr jetzt bedeutete. Der Kuss schmeckte süß und ein wenig bitter, doch es war nicht die Süße der Hoffnung, sondern eher der süße oder auch bittere Beigeschmack des Abschieds, der bald kommen würde. Beide verloren sich in dem Kuss und vertieften ihn immer mehr. Sie nahmen sie Menschen um sie herum nicht mehr war. Alles war verschwommen. Doch irgendwann endete auch dieser Kuss. Rory schlug langsam die Augen auf blickte in Logans haselnussbraunen Augen. Auch das würde sie vermissen. Diesen liebevollen Blick und die kleinen Fältchen um seine Augen. Sie versuchte die Gedanken wegzuwischen, doch es klappte nur halbwegs. „Danke“, sagte sie und nahm seine Hand. Logan sagte nichts, sondern nahm nur die Halskette und legte sie Rory um. Sie passte perfekt. Nach einiger Zeit standen beide auf, verließen das Restaurant und stürzten sich ins venezianische Nachtleben. Rory versuchte immer noch nicht an morgen zu denken. Doch sie konnte es nicht. Sollte sie sich etwa anders entscheiden? Sie wusste es nicht und ließ es auf sich zu kommen.
beauty

Beitrag von beauty »

Erste! Wow der teil ist der Wahnsinn, meinherz schlägt so doll, das selbst du es bei dir hören müstest! Ich möchte so sehr, das Rory sich für Logan entscheidet, sie soll einmal unvernünftig sein (Nach dem sie mit einem Verheirateten Mann geschlafen hat) Sie sind so süß zusammen und sie ist einfach nur glücklich in siener Nähe, aber ich frage mich wie es werden soll, ob er rein zufällig auch auf ihr College geht? :roll:

Du bist toll, Deine Geschichte ist toll und wenn du wieder so schnell den nächsten Teil schreibst ist es toll!

Ich muss gleich wieder schwärmen! Ich freu mich so! Mach genauso weiter! :up: :up:

lg Dein Fan Franzi

Ps: was ich zu dem voherigen Teil denke weißt du ja^^ :anbet: :anbet: :up: :up:
*Izzy

Beitrag von *Izzy »

Hy Sue!

Wow Sue ich bin mal wieder Sprachlos...und das ist nicht einfach bei mir:D
Musst meine Eltern fragen die beweisen es:D

Okay zum Kapitel

Mir fällt nichts mehr ein..einfach nur WOW
Schreibe schnell weiter !
Und so schön

baba
lg tAnja
Jaina

Beitrag von Jaina »

Wow! Du hast dich noch selber übertroffen, Sue!
Du hast Rorys Gefühle so super beschrieben, dass man richtig mitfühlen konnte, wie ihr langsam klar wurde, dass sie Logan mehr braucht als ihr klar war! Ich bin wirklich gerade sprachlos!
Schreib bitte schnell weiter, ich bin gespannt auf ihre Entscheidung!
LG Jenny
>Tru<

Beitrag von >Tru< »

Oh mein Gott! das ist ein super, super tolles Kapitel. So süß und toll und...gott...einfach WOW.
Logan und Rory sind so süß zusammen und kennen sich so gut (obwohl sie sich ja eigentlich kaum kennen), aber wissen halt wie der andere denkt...und du bringst das einfach alles so grandios rüber. Dein Schreibstil ist wie immer der hammer...schreib weiter so toll!
Also wie gesagt, einfach nur WOW. Schreib bitte bitte schnell weiter!

lg Tru ;)
Sweety01

Beitrag von Sweety01 »

Hi Suechen

Das ist ein wunderschönes Kapitel! :up: Du schreibst so schön.
Wie du die Gefühle und Gedanken rüberbringst ist einfach wahnsinn!

Ich hoffe Rory entscheidet sich für Logan!

Dein allergrößter Fan ;)
LG Annika *knuddel*
Moelli

Beitrag von Moelli »

Hallo Sue!
und wieder fängt für mich eine neue Woche mit einem wunderschönen Kapitel meiner Lieblings-fanfic an :D Danke! Du hast dich wirklich mal wieder selbst übertroffen! :anbet: Mir stehen schon wieder fast die Tränen in den Augen und ich hoffe so sehr, dass sie sich jetzt für Logan entscheidet und Dean vergisst!
Alles Liebe
Simone
Sophies

Beitrag von Sophies »

wow echt ein super Kapitel :D bin ein großer Fan deiner FF freu mich schon auf nächste Kapitel also schnell weiter schreiben ;)
MayaGilmore

Beitrag von MayaGilmore »

Hey Sue!

Wow, ich hab jetzt alle Kapitel nachgelesen, die ich verpasst habe und ich bin so begeistert von der Entwicklung deiner SL...vor allem das letzte Kapitel hat mir echt die Sprache verschlagen. Du beschreibst alles immer so traumhaft und ich finde es toll, dass du so vieles über die Städte weißt, dass macht deine Texte zudem noch sehr intelligent (ich hoffe du verstehst, was ich meine).

Großes Lob! Mach bitte schnell weiter!

Hab dich lieb, deine Chrissi *knuddel*
Antworten

Zurück zu „Fan Arts und Fan Fiction“