Beeinflussung durch Serien

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Schnupfen
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Beeinflussung durch Serien

Beitrag von Schnupfen »

Was man liest, hört oder eben sieht, beeinflusst einen. Prägt Verhalten, Denken, Fühlen und im Endeffekt den Charakter.

Stellt ihr das bei euch fest? Und wo bzw. inwiefern?
Wie findet ihr das? Habt ihr da Bedenken, beobachtet ihr das kritisch oder seht ihr da keine Probleme?

Freue mich über guten Austausch! :-)
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
Maimädchen

Beitrag von Maimädchen »

Schönes Thema, habe jetzt grad ungefähr ne Stunde drüber nachgedacht und versuche mal meine Gedanken einigermaßen geordnet zu einem Text zu bringen.

Ich habe schon öfter festgestellt, dass mich Serien teilweise sehr berühren und ich mich auch noch mit den Geschichten beschäftige, wenn der Fernseher schon aus ist (wie wahrscheinlich sehr viele hier, sonst würde es dieses Forum ja nicht geben ;) ).
Als Beispiel fällt mir gerade bei deinem Set das SFU-Finale ein. Ich hab die letzten 3-4 Folgen hintereinander weg geguckt, hab eigentlich die ganze Zeit durchgeheult, ab dem Zeitpunkt, wo Nate starb und war am Ende völlig fertig, weil so viele Gefühle gleichzeitig in mir waren. Trauer (alle tot, eine Lieblingsserie zu Ende), Freude, Begeisterung (sooo schönes Ende, m. E. eines der besten, schönsten, würdigsten Serienfinale). Das Gefühl hatte ich wirklich noch ein paar Tage danach.
Es gibt bei mir immer mal Folgen von Serien, die mich so sehr berühren, dass man sagen kann, dass sie sich auf meine Stimmung auswirken. Eben das man auf dem Sofa sitzt und heult oder vor Freude aufspringt und dann halt noch nach der Folge schlecht oder gut drauf ist (Andere Beispiele wären z.B. die Folge, in der David fast ermordet wird oder bei Buffy, wo sie sich für ihre Schwester opfert und in den Tod springt. Oder die GG-Folge, in der Lorelai und Luke sich zum ersten Mal küssen...)
Blöd ist sowas nur Freunden rüber zu bringen, die die Serie oder generell kein Fernsehen schauen. Auf deren Seite ist dann eher Unverständnis, wenn man sowas sagt wie: "Ich bin irgendwie so sauer, weil Lorelai nach dem Ultimatum zu Chris gerannt ist..." :D
Schlimm find ich das nicht, man begleitet bei Serien die Figuren ja teilweise wirklich jahrelang und lässt sich von ihren Geschichten mitreissen, man ist eigentlich fast näher an ihnen dran als an Film- oder Buchfiguren. Also, ja Serien wirken sich bei mir auf Gefühle und vielleicht Verhalten aus; das sie meinen Charakter großartig prägen, glaube ich allerdings nicht, da spielen andere Einflüsse eher mit rein.

Ich denke, es wird gefährlich, wenn man als Zuschauer nicht mehr unterscheiden kann, was Fiktion und Realität ist. Wenn man also nicht mehr weiß, dass das "nur" eine Serie ist und die Orte nicht real sind und die Figuren eben nur Figuren und nicht die besten Freunde. In einem TV-Bericht wurde neulich gezeigt, dass eine Schauspielerin aus "Sturm der Liebe", die dort die Bösewichtin spielt, Morddrohungen erhalten hat.
Um so die Realität zu verlieren, muss man aber wahrscheinlich sehr einsam sein und ausser Fernsehserien wirklich kein eigenes Leben, sprich eigene Freunde haben, oder? Anders kann ich mir sowas nicht erklären. (Gerade bei Sturm der Liebe, das ja nun wirklich nicht realitätsnah und gut gespielt ist...)

So, ich hoffe, das ging so in die Richtung, die du dir vorgestellt hast. Ist ja relativ lang geworden, obwohl ein paar Gedanken, die ich hatte auch schon wieder weg sind. :) Freue mich auf weitere Beiträge!
Josie80939

Beitrag von Josie80939 »

Das ist wirklich eine sehr interessante Frage!

Ich würde sagen, meine Lieblingsserien berühren mich, aber beeinflussen tun sie mich nicht.
Wie Maimädchen schon geschrieben hat, man sollte immer Realität und Fiktion unterscheiden.

Trotzdem kann ich mich schon sehr in meine Serien reinsteigern :D Für mich sind die Figuren teilweise wie echte Menschen. Wenn ich z.B. mit Freunden rede, die diejenige Serie auch gucken, reden wir immer so, als wären das echte Personen. Ich find das immer ganz amüsant.

Ich bin großer Fan von Buffy. Vielleicht hat mich diese Serie doch ein wenig beeinflusst, ich fand es nämlich immer toll, wie Buffy kämpfen konnte und wollte das auch unbedingt lernen. Hab es aber ziemlich schnell wieder aufgegeben, weil ich eine faule Sau bin, was Sport angeht :D
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nameless89
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Beitrag von nameless89 »

Mal wieder ein interesanter Thread von Schnupfen!

Will jetzt mal auf den Beitrag von Maimädchen eingehen,indem sich auch größtenteils meine eigene Meinung wiederspiegelt.
Es gibt bei mir immer mal Folgen von Serien, die mich so sehr berühren, dass man sagen kann, dass sie sich auf meine Stimmung auswirken. Eben das man auf dem Sofa sitzt und heult oder vor Freude aufspringt und dann halt noch nach der Folge schlecht oder gut drauf ist (Andere Beispiele wären z.B. die Folge, in der David fast ermordet wird oder bei Buffy, wo sie sich für ihre Schwester opfert und in den Tod springt. Oder die GG-Folge, in der Lorelai und Luke sich zum ersten Mal küssen...)
Das war bei mir auch: Insbesondere bei dem SFU Finale,dass ich mitten in der Nacht gesehen habe und dann wirklich nicht schlafen konnte und völlig aufgewühlt war. Da habe ich mich schon ziemlich reingesteigert,doch das sollte eine richtig gute Serie auch bieten. Es gibt auch viele Menschen,die Serien oder auch Filme sehen,aber dabei immer völlig unbeteiligt sind und keinerlei Emotionen dabei zeigen. Das verstehe ich dann immer nicht und denke mir: Haben die denn überhaupt keine Gefühle? Aber ich denke dann,dass für die das "nur" ein Zeitvertreib und eben nicht mehr ist. Mir macht es aber gerade Spaß über das Gesehene nachzudenken und es auch in Errinerung zu behalten. Das macht für mich Serienschauen auch zu etwas Besonderem,dass über reines in die Glotze schauen hinweggeht.

Bei Buffy ( meiner Lieblingsserie) ist es noch etwas anderes: Da war es für mich so,dass ich wenn ich Probleme in meinem richtigen Leben hatte,oftmals gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte,sondern mich lieber mit Sunnydale und dem Buffyverse und deren Problemen beschäftigt hatte. Das war dann immer so eine Art Urlaub von der Realität. Aber dazu sind für mich Serien,Filme und Bücher auch da.
ch denke, es wird gefährlich, wenn man als Zuschauer nicht mehr unterscheiden kann, was Fiktion und Realität ist.
Damit habe ich keine Probleme. Es gibt Zeiten,da versinke ich völlig in dieser imanigären Welt und mein eigenes Leben ist in dieser Zeitspanne sekundär,ich konzentriere mich dann völlig auf diese imaniginäre Welt. Wenn ich dann aber mit meinen Freunden zusammen bin,dann lebe ich mein eigenes Leben. ich weiß natürlich auch das es Orte,wie Sunnydale oder Stars Hollow nicht gibt und das die Charaktere nur erfunden sind. Doch wenn ich dann in dieser Serie drin bin,dann lass ich das aussen vor und stelle mir vor,dass es diese Welt wirklich gibt.
Meine Freunde verstehen übrigens überhaupt nicht,wie man sich in sowas so reinsteigern kann,dass man wahre Gefühle dabei zeigt. Aber die schauen Serien auch nur äußerst selten und verbinden damit nicht dasselbe wie ich.

Mein Verhalten prägen Serien auch nicht unbedingt,aber diese helfen einem in schweren zeiten oftmals sehr und schaffen es der Welt wieder etwas mehr Positiv entgegenzutreten.
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Rightniceboy
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Beitrag von Rightniceboy »

Mich beeinflussen meine lieblings Serien nicht im negativen Sinn sondern eher im positiven Sinn ;)

-Ich muss wissen wann sie im TV laufen

- wann die neue Staffel auf DVD erscheint.

-Und was in der neuen Staffel passiert


Das beeinflusst mein Leben ein wenig, aber mich stört das überhaupt nicht. :)
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Hörnäy
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Beitrag von Hörnäy »

Ich denke, dass mich die Serien, die ich schaue schon sehr beeinflussen. Es kommt z.B. hin und wieder vor, dass ich mich oder eine Beziehung/Freundschaft, die ich habe, in einer Serie auf gewisse Art und Weise wiederfinde. Dann finde ich es immer sehr interessant zu sehen, wie in der Serie damit umgegangen wird, was dazu gesagt wird etc. und das gibt mir manchmal eine andere Sichtweise auf meine eigene Situation, was ich als sehr positiv empfinde.
Z.B. gab es bei Everwood in der vierten (? - oder dritten) Staffel die Situation, dass sich Ephram und Bright nicht mehr viel zu sagen hatten und Bright dann diesen BH in Ephrams Klavierzimmer (okay, muss die dritte Staffel gewesen sein) hat liegen lassen und Ephram wollte es gar nicht wirklich ansprechen. Daraufhin meinte Amy, dass, wenn man an dem Punkt in einer Freundschaft angekommen ist, wo man kleinere Probleme nicht mehr anspricht, die Person anfängt, einem weniger wichtig zu werden und irgendwann staut sich das auf und man hat sich gar nichts mehr zu sagen. Da ich zu dem Zeitpunkt (bzw. eigentlich immer noch) mit meiner besten Freundin in einer ähnlichen Situation war, hat mich das schon sehr zum Nachdenken angeregt bzw. hatte ich da vorher nie so drüber nachgedacht und mir ist nie aufgegangen, dass das irgendwie stimmt...
Genauso hat mich ein Everwood- Zitat der vierten Staffel (war irgendein Gespräch zwischen Ephram und Amy wieder, meine ich) dazu gebracht, meinen Studienwunsch in Frage zu stellen und kurzzeitig darüber nachzudenken, was anderes zu machen. Ich halte das nicht für bedenklich, da ich ja nicht darüber nachgedacht habe, weil ich die beiden für echt und wie meine besten Freunde hielt :D Es war vielmehr die Tatsache, dass Amy etwas gesagt hatte, was mir nicht mehr aus dem Kopf ging bezüglich Zukunft. Am Ende hat es sich dann aus verschiedenen Gründen doch nicht ergeben und ich habe intensiv mit meiner Tante darüber gesprochen...

Genauso ist es bei mir auch schon - wie hier bereits erwähnt wurde - vorgekommen, dass mich eine Episode einer Serie extrem traurig oder fröhlich gestimmt hat unabhängig von meiner wirklichen Stimmung. Bei mir ging es teilweise so weit, dass ich, als es im letzten Jahr bereits um die schlechten Quoten von O.C. ging, ich freitags heimkam und im Internet nach den aktuellen Quoten der letzten Folge gesucht hat, woraufhin sich meine Laune dementsprechend verändert hat, wie gut oder schlecht sie waren. Das geht vielleicht schon etwas weit, aber immerhin ging es um die Absetzung einer Serie, für die ich mich über Jahre intensiv begeistern konnte. Eigentlich meine erste richtige Lieblingsserie...

Ansonsten kommt es auch manchmal vor, dass mir durch die Darstellung eines bestimmten Berufes in einer Serie (z.B. Anwalt bei Ally) dieser Beruf irgendwie interessanter vorkommt und ich mir vorstelle, wie ich ihn ausübe :D Das hat zwar nie meinen Berufswunsch auch nur annähernd beeinflusst, aber für ein paar Tagträumereien war es doch immer gut ;)
Alex Karev

Beitrag von Alex Karev »

Meine Serien "Grey's Anatomy" und "Desperate Housewives" beeinflussen mich auch stark. Je nachdem eine Folge ausgeht bin ich traurig oder glücklich. Außerdem steige ich mich wirch da hinein XD

Außerdem ist es nur logisch, dass mal so einen Bezug hat. Man wächst mit den Serien auf. Sie begleiten einen ne laaange Zeit im Leben. Zum Beispiel Buffy: 7 Jahre habe ich das geschaut und mitgefiebert. Nur verständlich, dass es mir dann bei Anyas Tod net so gut ging. Ähnlich wie Charmed.

Oh Heimatland ich will nicht wissen wie ich reagiere wenn DH & GA aufhören -.-'
Dusty

Beitrag von Dusty »

also ich denke auch manchmal über bestimmte Folgen von bestimmten Serien nach, wie es wohl weitergehen würde...

aber ich bin jetzt nicht besonders glücklich oder traurig nach einer Serie, die ich geschaut habe...

warum sollte ich wegen einer Serie traurig oder besonders glücklich sein...
vllt. gut gelaunt, wenn witzige Szene drin vorkamen (wie bei NCIS oder Stargate das oft der Fall ist)..
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Annika
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Beitrag von Annika »

Ich denke es kommt immer darauf an, wie man "beeinflussen" definiert...

Meine Freunde würde wohl alle durch die Bank sagen, dass Serien bzw. myFanbase (was einfach zu meiner Seriensucht dazugehört) mein Leben stark beeinflussen.

Vom zeitlichen Aspekt her gesehen stimmt das voll und ganz (einfach weil ich auch unheimlich viel für/bei myFanbase mache und eben eine Episode auch knapp 40 Minuten dauert :D ). Es ist allerdings auch so, dass ich niemals meine Freunde oder etwas Wichtiges wegen einer Serie versetzen würde (na gut, wenn das Finale von "Lost" ausgestrahlt wird, dann halt ich mir die Zeit frei, damit ich es in Ruhe gucken kann, aber sonst...). Ich würde das echte Leben immer vor ziehen!

Vom emotionelen Aspekt her beeinflussen Serien mich eigentlich gar nicht. Wenn ein Charakter stirbt, dann stirbt er eben. Für die Zeit in der die Episode läuft finde ich es bedauerlich, aber im Prinzip ist es mir dann auch einfach schnuppe, da es nur ein Charakter in einer Serie ist. "Trauer" in dem Sinne empfinde ich keinesfalls. Was nicht bedeutet, dass mich das kalt lässt, aber es beeinflusst mich eben nicht - ich vergieße ein paar Tränen, mache den Fernseher aus und schon ist mein altes Leben wieder da.

Was natürlich immer mal wieder passiert, aber das habe ich auch bei Gesprächen mit Freunden, bei Filmen, bei Büchern, bei Musik etc. ist, dass ich nachdenklich werde und teilweise einfach "vergleiche". Aber es kommt immer darauf an, ob ich eine Situation, die eben gerade gezeigt, besprochen, erwähnt wurde etc. schon selbst einmal erlebt habe. Wie Nadine auch schon schrieb, "manchmal passt es einfach" und man reflektiert dann eben
Dusty

Beitrag von Dusty »

jep, das meinte ich so...

mit beeinflussen hab ich verstanden vom emotionalen Aspekt her..
da bin ich genau wie du...

natürlich von der anderen Seite beeinflussen mich Serien schon..
zeitlich gesehen her...
und wie Annika schon gesagt hat, Freunde gehen vor...
aber wenn ein Staffelfinale kommt oder eine sehr spannende Folge, dann ist man eine Stunden abgeschnitten von der Welt ;)
Philly

Beitrag von Philly »

Mich beeinflussen Serien meist nur in meiner denkweise bzw. sie animieren mich, mich mit einem Thema auseinander zusetzen.

z.b. Wenn ich Folgen von Law & Order oder 24 anschaue, mache ich mir bei bestimmten Episoden gedanken, da diese oft auch reale Vorbilder verarbeiten. Und darüber denk ich dann nach.

bei Komidieserien meist nur sofern, das seit ich den Prinz von Bel Air / King Of Queens angeschaut habe, witziger geworden bin, und auch mehr einstecken kann.
Dusty

Beitrag von Dusty »

au ja...das hab ich total vergessen...
also ich hab ja alle 10 Staffeln von Friends...

bestimmte Diaolge und Witze gehen mir nicht mehr aus dem Kopf und ich hab mich auch schon selber erwischt wie ich was ausversehen wortwörtlich aus der Serie zu jemand gesagt habe.. :D
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Miha
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Beitrag von Miha »

Ja, mich beeinflussen Serien sehr.

Erst mal das offensichtliche:
- Ich heule viel und fiebere auch intensiv bei gewissen Serien mit (vorne dabei: Die Gilmore Girls - aber auch bei McLeods Daughters und Everwood war ich oft gefesselt)
- Ich bin meistens Dienstags Abends zur Zeit der Serien nicht ansprechbar

dann das besondere:
- ich vergleiche oft Geschehnissen in meinen Serien mit meinem Leben.
Wenn irgend jemand z.B. ein beziehungsproblem hat, dann denke ich oft "wow - genau SO geht es mir auch, aber ich habs noch nie so auf den Punkt bringen können!"
Und dann schaue ich mir an, wie die Figuren das Problem lösen und ich versuche das auf mein Leben umzusetzen...
- Wenn ich stress mit einem Freund habe, mümmel ich mich in mein Bett und starte einen Gilmore marathon. Um mich abzulenken..

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es nur Fiktionen sind.

Aber ich heule bei Büchern und bin oft tagelang mies dauf, wenn ich ein gutes Buch beendet habe, also warum soll ich das auch nicht bei Serien tun?

FAZIT:
ich kann durchaus zwischen Realität uind Fiktion unterscheiden, trotzdem nimmt mich das schon alles mit und beeinflusst auch mein Denken und Handeln.

Mal ehrlich:
Wer hat durch "7th heaven" nicht wenigstens etwas über Liebe, Recht udn Unrecht gelernt?
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Glücksi

Beitrag von Glücksi »

Wenn ich es recht überlege, dann habe ich mich glaube ich, immer schon in gewisser Weise von Serien beeinflussen lassen - aber immer nur zum Guten!

Starke, fleißige, fröhliche oder selbstbewusste Charaktere habe ich mir oft zum Vorbild genommen.

Gut, die Vorbildfunktion nimmt mit meinem fortschreitendem Alter doch mehr und mehr ab, (was in meinem Alter auf jeden Fall nötig und wichtig ist) aber ich lasse mich noch insofern beeinflussen, als dass ich mich von der guten Laune und dem Humor anstecken lasse.
Auch wenn ich etwas tue, das ich von einem meiner Seriendhelden kenne, so Kleinigkeiten und Alltäglichkeiten wie zB pokern oder Hotdogs essen (Friends und Cagney & Lacey) um nur mal zwei zu nennen ... diese Parallelen machen mir einfach Spaß!

Die "Gilmore Girls" und auch "Friends" haben mir mal durch eine verdammt schwere Zeit geholfen und auch heute heben Serien wie "The Closer", "NCIS" oder "Hört mal wer da hämmert" meine Laune. Es macht mir Freude an sie zu denken, fast so als wenn es reale Freunde wären, dabei bin ich mir zu jeder Zeit bewußt, dass es nur Fiktion ist. So ärgere ich mich zB gar nicht so sehr über eine Figur die etwas für sie völlig untypisches tut, sondern eher über die "Schreiberlinge" die sich das ausgedacht haben.

Außerdem wundere ich mich jedesmal über mich selber, wenn eine Serie nicht mehr kommt, dass ich diese Lücke ohne große Probleme wieder mit etwas anderem füllen kann. Wohl auch ein Zeichen dafür, dass ich zwischen Realität und Fiktion noch gut unterscheiden kann, obwohl ich in dem Moment wenn ich es schaue entweder freudestrahlend -> :D , zähneknirschend -> :boese: , heulend -> :cry: oder lauthals lachend-> ^_^ vor der Kiste sitze.


Im Gegensatz zu realen Menschen, fällt mir bei Serien das Abschiednehmen leicht, ich denke ohne eine Spur von Trauer an die schönen Stunden vor dem Fernseher zurück.

Sie haben mir einfach nur eine gute Zeit geschenkt und deshalb möchte ich solche Sendeformate auch niemals missen. :up:
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Schnupfen
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Re: Beeinflussung durch Serien

Beitrag von Schnupfen »

Ihr habt da schon toll viele Arten der Beeinflussung zusammengetragen...

_ Beeinflussung der Stimmung und Gedanken.
_ Beeinträchtigung der Wahrnehmung von Fiktion und Realität.
_ Identifikations- bzw. Vorbildscharakter der TV-Figuren.
_ Wiederfinden eigener Situationen in Serie, und anschließendes Auseinandersetzen / ggf. Anwenden im eigenen Leben.
_ Flucht in die Serienwelt, Erholung und Ablenkung bei persönlichen Problemen. Tagträumen.
_ Hobbymäßiges Auseinandersetzen mit Serie, anderen Fans, Infos/Wissen zur Serie.
_ Zeit-Investition.



Was noch nicht wirklich angesprochen wurde:

Medien vermitteln Werte und Einstellungen – das beeinflusst jeden Zuschauer, auch wenn er es leugnet.

Meinungen zu Randgruppen, zu Erziehung, zu Mode/Trends, zu Politik und Gesetz, etc. – das prägt und beeinflusst mich. Ich kann mich damit auseinandersetzen und diese Positionen in meine Vorstellungen und Verhaltensweisen zu jenen Themen miteinbeziehen. Ich kann sie bewusst übernehmen, bewusst verwerfen, aber auch ggf. unbewusst übernehmen.
Gerade bei jungen Menschen, die noch nicht so sehr gefestigt sind in ihren Werten und Einstellungen, wird das oft passieren. Und gerade das sehe ich kritisch: Kids und Teens bekommen neben Eltern, Erziehern, Freunde/Peers, etc. durch den TV- bzw. (in diesem Fall) Serienkonsum einiges über Trends, Sexualität, etc. gezeigt, was sie, da sie die jeweiligen Serien sehr mögen und wichtig finden, schnell übernehmen werden. Hier lauern sicher viele Gefahren.
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Dusty

Re: Beeinflussung durch Serien

Beitrag von Dusty »

Schnupfen hat geschrieben:
Was noch nicht wirklich angesprochen wurde:

Medien vermitteln Werte und Einstellungen – das beeinflusst jeden Zuschauer, auch wenn er es leugnet.

Meinungen zu Randgruppen, zu Erziehung, zu Mode/Trends, zu Politik und Gesetz, etc. – das prägt und beeinflusst mich. Ich kann mich damit auseinandersetzen und diese Positionen in meine Vorstellungen und Verhaltensweisen zu jenen Themen miteinbeziehen. Ich kann sie bewusst übernehmen, bewusst verwerfen, aber auch ggf. unbewusst übernehmen.
Gerade bei jungen Menschen, die noch nicht so sehr gefestigt sind in ihren Werten und Einstellungen, wird das oft passieren. Und gerade das sehe ich kritisch: Kids und Teens bekommen neben Eltern, Erziehern, Freunde/Peers, etc. durch den TV- bzw. (in diesem Fall) Serienkonsum einiges über Trends, Sexualität, etc. gezeigt, was sie, da sie die jeweiligen Serien sehr mögen und wichtig finden, schnell übernehmen werden. Hier lauern sicher viele Gefahren.
also ich schau ja Serien wie Navy CIS oder Stargate wo oft politische Meinungen geäußert werden...mich beeinflusst dies aber nicht...

wo man aufpassen muss, wenn es unterbewusst geschieht..
so wie zum Beispiel bei der Zeichentrickserie Die Simpsons...
ist vielleicht noch nicht jedem aufgefallen..
manchmal ist es direkt, manchmal auch jedoch indirekt dass politische Meinungen oder Äußerungen in den Figuren niedergelegt werden..

natürlich betrifft uns dass bei dieser Serie nicht so stark, da es eine amerikanische Serie ist und meistens Kommentare zur amerikanischen Politik sind...

ansonsten lass ich mich auch nicht direkt beeinflussen, sei es in Themen wie bestimmte Trends, Sexualität (wie Schnupfen angesprochen hat) oder wie gerade gesagt über politische Meinungen...
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