Das Comeback des (Sport)Jahres
Das Comeback des (Sport)Jahres
Lance Armstrong kehrt zurück!
Ich bin momentan noch im Zwiespalt. Einerseits denke ich mir "geil, den Mann wieder am Fahrrad zu sehen". Unzählige Juli hat er mich "gekostet", als ich bei schönstem Wetter vor dem TV hängte und mitfieberte. Ohne ihn war die Tour ganz einfach nicht das selbe.
Andererseits könnte er so seinem selbst-erschaffenen Mythos beträchtlich schwächen und schaden, sollte nicht der gewünschte Erfolg kommen. Und da kann ich/man momentan nur spekulieren, ob er so stark zurück kommt, wie er aufgehört hat. Allerdings: wenn nicht er, wer sonst sollte soetwas schaffen?
Und dann gehört (leider) auch das Thema Doping immer irgendwie dazu. Laut Berichten möchte er seinen Kritikern mit dem Comeback unter anderem auch beweisen, dass er sauber ist (und immer war).
Ob das gut geht? Kann er es schaffen und die Tour ein achtes Mal gewinnen? Oder wird er sogar von seiner Doping-Vergangenheit eingeholt? Man darf gespannt sein.
Der zukünftige Rennstall sowie sein (Renn)Programm wird Lance Armstrong am 24.September bei einer Pressekonferenz bekanntgeben. Die Tour de France 2009 wird aber laut Aussagen sicher dazugehören. Ebenso wie vieles für das Team Astana spricht, in welchem sein früherer Teamchef Bruyneel ist.I am happy to announce that after talking with my children, my family and my closest friends, I have decided to return to professional cycling in order to raise awareness of the global cancer burden. [...]
Quelle: http://lancearmstrong.com
Ich bin momentan noch im Zwiespalt. Einerseits denke ich mir "geil, den Mann wieder am Fahrrad zu sehen". Unzählige Juli hat er mich "gekostet", als ich bei schönstem Wetter vor dem TV hängte und mitfieberte. Ohne ihn war die Tour ganz einfach nicht das selbe.
Andererseits könnte er so seinem selbst-erschaffenen Mythos beträchtlich schwächen und schaden, sollte nicht der gewünschte Erfolg kommen. Und da kann ich/man momentan nur spekulieren, ob er so stark zurück kommt, wie er aufgehört hat. Allerdings: wenn nicht er, wer sonst sollte soetwas schaffen?
Und dann gehört (leider) auch das Thema Doping immer irgendwie dazu. Laut Berichten möchte er seinen Kritikern mit dem Comeback unter anderem auch beweisen, dass er sauber ist (und immer war).
Ob das gut geht? Kann er es schaffen und die Tour ein achtes Mal gewinnen? Oder wird er sogar von seiner Doping-Vergangenheit eingeholt? Man darf gespannt sein.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Ich mag ihn nicht. Er hat gedopt, er weiß es, jeder weiß es. Alle Radfahrer dopen, man sollte es im Radsport zulassen bis zu einem bestimmten Punkt zu dopen, nur so ist der Radsport zu retten.
Wenn er fährt sollte Ullrich nochmal über ein Comeback nachdenken. Schließlich hätten sie das erste mal ähnliche Voraussetztungen, wobei ihre Stile komplett unterschiedlich sind.
Wenn er fährt sollte Ullrich nochmal über ein Comeback nachdenken. Schließlich hätten sie das erste mal ähnliche Voraussetztungen, wobei ihre Stile komplett unterschiedlich sind.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Blöd wäre er ja. Er hat doch jahrelang bewiesen, dass er keine Chance gegen Armstrong hat.aceman™ hat geschrieben: Wenn er fährt sollte Ullrich nochmal über ein Comeback nachdenken. Schließlich hätten sie das erste mal ähnliche Voraussetztungen, wobei ihre Stile komplett unterschiedlich sind.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Er kann halt einfach nicht angreifen. Das ist sein größtes Problem. Außerdem ist er momentan wohl alles andere als in einer guten Verfassung (physisch).
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Ich glaub eher sein gerößtes Problem ist dass er nicht so tolles Dopingzeug wie Armstrong hataceman™ hat geschrieben:Er kann halt einfach nicht angreifen. Das ist sein größtes Problem. Außerdem ist er momentan wohl alles andere als in einer guten Verfassung (physisch).

Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Armstrong und die besseren Dopingmittel? Blödsinn. Man braucht sich ja nur ansehen, wie die Vorbereitung der beiden ausgesehen hat. Armstrong hatte ganz einfach mehr Ehrgeiz, hatte sich geziehlt auf die TdF vorbereitet. Bei Ullrich konnte man sich im Winter immer an "Pummelchen" Bildern erfreuen, während Armstrong trainierte. Bei Ullrich hatte ich oft das Gefühl, dass er nicht radfährt des radfahren wegens sondern wegen den daraus resultierenden (finanziellen) Folgen und des tollen Lebens (was natürlich jetzt auch eine Vermutung meinerseits ist). Armstrong dagegen lebte ja wirklich für den Radsport, fast schon wie ein verrückter. Deswegen sage ich ja auch, wenn einer sowas schafft, ist es ganz sicher nicht Ullrich oder sonstwer sondern Armstrong. Trotzdem habe auch ich meine Zweifel.
Das hatten sie damals doch (wahrscheinlich) auch. Oder auf was willst du hinaus?Schließlich hätten sie das erste mal ähnliche Voraussetztungen, wobei ihre Stile komplett unterschiedlich sind
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Ja klar und du willst mir jetzt erzählen dass es nur an der guten Vorbereitung liegt. Dann nenne ich deine Aussage dies bezüglich einfach mal naiv. Man kann sich natürlich auf ein Rennen wie die Tour de France vorbereiten und sicherlich kann das (fast) jeder besser als so ein Ullrich, aber du glaubst doch nicht wirklich das es nur am "guten" Training lag?colinx hat geschrieben:Armstrong und die besseren Dopingmittel? Blödsinn. Man braucht sich ja nur ansehen, wie die Vorbereitung der beiden ausgesehen hat. Armstrong hatte ganz einfach mehr Ehrgeiz, hatte sich geziehlt auf die TdF vorbereitet. Bei Ullrich konnte man sich im Winter immer an "Pummelchen" Bildern erfreuen, während Armstrong trainierte. Bei Ullrich hatte ich oft das Gefühl, dass er nicht radfährt des radfahren wegens sondern wegen den daraus resultierenden (finanziellen) Folgen und des tollen Lebens (was natürlich jetzt auch eine Vermutung meinerseits ist). Armstrong dagegen lebte ja wirklich für den Radsport, fast schon wie ein verrückter. Deswegen sage ich ja auch, wenn einer sowas schafft, ist es ganz sicher nicht Ullrich oder sonstwer sondern Armstrong. Trotzdem habe auch ich meine Zweifel.
Ich streite in keinster Weise ab das Armstrong zu den Leuten gehört die sich generell an ihrer Arbeit also dem Radsport erfreuen aber er hat es sicherlich nicht nur aus dem Grund heraus gemacht weil er so gerne Rad fährt. Er wollte auch gerne seine Milliönchen verdienen, die er schließlich auch gesammelt hat. Vor allem durch Sponsoren. Bei Armstrong kommt halt noch der nötige Ehrgeiz hinzu den Ullrich meiner Meinung nach nie besessen hat und wenn man richtig Ehrgeizig ist, tut man alles um das gesteckte Ziel zu erreichen. Und da ist der Armstrong sicherlich keine Ausnahme. Und wenn man mal bedenkt sobald Armstrong wieder "radelt" er gehört mit 37 Jahren schon zu den alten Eisen - nicht generell sondern einfach beim Leistungssport - und da hilft dann sicherlich gerne ein wenig nach. Aber als Comeback des Jahres empfinde ich seine Rückkehr nicht, ich finde es nur sehr verdächtig dass er wieder auf der Bildflächer erscheint. Mehr nicht.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Meine Aussage war auf den Vergleich Armstrong-Ullrich bezogen. Wie schon geschrieben. Armstrong hat sich das ganze Jahr über nur auf die Tour vorbereitet, kannte praktisch jeden Kilometer auswendig. Ullrich ist ja auch viele andere Rundfahrten gefahren, ganz zu schweigen von seinem körperlichen Zustand im Winter. Der Ehrgeiz eben.Blacksun hat geschrieben:Ja klar und du willst mir jetzt erzählen dass es nur an der guten Vorbereitung liegt. Dann nenne ich deine Aussage dies bezüglich einfach mal naiv. Man kann sich natürlich auf ein Rennen wie die Tour de France vorbereiten und sicherlich kann das (fast) jeder besser als so ein Ullrich, aber du glaubst doch nicht wirklich das es nur am "guten" Training lag?
Naiv bin ich übrigens auch nicht was Armstrongs Vergangenheit angeht. Allerdings ist es nunmal so, dass es nicht definitiv bewiesen ist, ob Armstrong Doping betrieben hat. Dieser Epo A-Probe von 1999, die vor ein Paar Jahren in Frankreich wieder ausgegraben wurde, fehlt nunmal die B-Probe. Ansonsten gibt es viele Gerüchte und Verschwörungen, aber nichts haltbares. Im Gegensatz zu Ullrich (der hier wohl etwas "dumm" war).
Ich bin Realist und bestreite nicht, dass Armstrong in der Blütezeit von EPO (d.h. nahezu das gesamte Peleton hat EPO benützt) es auch selbst in welcher Form auch immer betrieben hat. Naiv sind hier die Leute, die denken, dass es mit EPO wie von alleine läuft. Für meinen Teil ist es unerheblich, ob er damals mit EPO gedopt hat, da es seine Leistung nicht schmälert, er noch immer der größte (Tour)Radfahrer aller Zeiten ist und man trotzdem wie ein verrückter radfahren muss.
Mich überrascht seine Rückkehr auch. Natürlich ist er auch des Geldes wegen gefahren, irgendwie muss man ja sein Leben finanzieren. Seine Stiftung und vor allem auch den Einsatz, den er seit seinem Rücktritt in diese gesteckt hat, zeigen aber auch, dass das immer sein Hauptanliegen war. Seine Begründung für die Rückkehr ist ja auch "to raise awareness of the global cancer burden", was mir dann zwar doch etwas weit hergeholt scheint, aber egal. Er möchte ja angeblich auch ohne Gehalt und ohne Bonuses fahren und ich denke auch, dass ein großer Teil der Sponsorgelder in seine Stiftung fließt. Geldgeil ist für mich also was anderes und Geld (für Armstrong, nicht die Stiftung) ist sicher nicht die Motivation für seine Rückkehr.Ich streite in keinster Weise ab das Armstrong zu den Leuten gehört die sich generell an ihrer Arbeit also dem Radsport erfreuen aber er hat es sicherlich nicht nur aus dem Grund heraus gemacht weil er so gerne Rad fährt. Er wollte auch gerne seine Milliönchen verdienen, die er schließlich auch gesammelt hat. Vor allem durch Sponsoren. [...] Aber als Comeback des Jahres empfinde ich seine Rückkehr nicht, ich finde es nur sehr verdächtig dass er wieder auf der Bildflächer erscheint. Mehr nicht.
Die Motivation wird dann wohl doch eher in der "Message" liegen; Geld für seine Stiftung sammeln (Stichwort: Public Awareness) und die Freude am Radsport, sowie es seinen Kritikern zu zeigen, da heute die Dopingkontrollen bei weitem strenger sind als noch vor einigen Jahren.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Artikel: http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/schwerer-rueckfall/taz hat geschrieben:Schwerer Rückfall
Mit Lance Armstrong kehrt der prominenteste Vertreter der Generation Epo in den Profiradsport zurück.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Noch ein Artikel:
KStA hat geschrieben:Auch egal
Von Frank Nägele
Lance Armstrong will wieder bei der Tour de France antreten. Einiges spricht gegen die Rückkehr des siebenmaligen Tour-Gewinners. Doch Armstrong passt wie kaum ein zweiter in die Welt des unerbittlichen und sensationshungrigen Leistungssports.
mehr...
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Sehr guter Artikel und "wahrlich wahr" bzw. trifft der Artikel es auf den Punkt, wie besessen ehrgeizig Spitzensportler sind und wie wir doch (fast) alle trotzdem "geil" danach sind. Bei weitem "besser" als der taz Artikel, der sich durch Aussagen wie "Team Astana, die übelste Dopingrenngruppe des Jahres 2007" und Vermutungen nur selbst disqualifiziert.
Re: Das Comeback des (Sport)Jahres
Grundsätzlich gilt das auch für mich, dass die Tour seit seinem Ausscheiden und der damaligen Frage "Wer schlägt Armstrong?" seinen Reiz verloren, wobei hinzugekommen ist, dass die ganze Veranstaltung in den letzten Jahren wegen Dopings ja sowieso reichlich witzlos war.Unzählige Juli hat er mich "gekostet", als ich bei schönstem Wetter vor dem TV hängte und mitfieberte. Ohne ihn war die Tour ganz einfach nicht das selbe.
Auch dem würde ich so zustimmen, kann mir einfach nicht vorstellen, dass er wieder auf dem Niveau zurückkommt und ob er damit nicht diesen Mythos gefährden würde. Und dann ist, wie bereits gesagt, das Thema Doping bis heute unerklärt. Da könnte vieles am Mythos in zweierlei Hinsicht kaputtgehen.Andererseits könnte er so seinem selbst-erschaffenen Mythos beträchtlich schwächen und schaden, sollte nicht der gewünschte Erfolg kommen. Und da kann ich/man momentan nur spekulieren, ob er so stark zurück kommt, wie er aufgehört hat.
Wieso sollten sie erstmals gleiche Voraussetzungen haben..Schließlich hätten sie das erste mal ähnliche Voraussetztungen, wobei ihre Stile komplett unterschiedlich sindDas hatten sie damals doch (wahrscheinlich) auch. Oder auf was willst du hinaus?

(PS: Ich finde Jan Ulrich derbe unsympathisch.)
Was die Zeitungsartikel angeht, habe ich immer mehr das Gefühl, dass man bei der taz öfter mal etwas unqualifiziert an die Sache ran geht und dass ich diese Zeitung nicht mehr ernst nehmen kann.